Purple Haze

Exitable
29 Oct 2014

Purple-Genetiken, und vor allem die Purple Haze selbst, sind Gegenstand endloser Kontroversen innerhalb der Grower-Community. Kühle Temperaturen spielen während der Blühphase eine große Rolle für das Auftreten der violetten Kolorierung, aber in den letzten Jahren sind Varietäten, die leicht violette, bläuliche oder rötliche Farbtöne zum Ausdruck bringen (ohne dass ein Abfallen der Temperatur erforderlich ist) äußerst beliebt geworden. Inmitten dieser Entwicklung ist die originale Purple Haze anscheinend verlorengegangen - wie so viele berühmte Sorten der 1970er Jahre.


Es ist schwierig, die Ursprünge und charakteristischen Eigenschaften der originalen Purple Haze zu benennen. Und manch einer behauptet, dass es nie eine exklusive, erbreine Sorte dieses Namens gegeben habe - es sei tatsächlich nur die allgemeine Bezeichnung für violettfarbenen Pot, von welcher Abstammungslinie auch immer. Andere beharren darauf, dass die Züchtung existierte und heute extrem selten, wenn nicht gar ausgestorben sei. Die Verfechter letzterer Ansicht glauben, bei der originalen Purple Haze handelte es sich um eine Kreuzung zwischen einer frühen holländischen Skunk und einer thailändischen/kolumbianischen Haze und dass ihre Nachkommen sich in einer recht kleinen Auswahl von Purple-Outdoor-Varietäten finden ließen, die noch heute in den Niederlanden erhältlich sind. Die Tatsache, dass die vorhandenen holländischen Purple-Sorten im Aussehen, in der Wirkung und im Geschmack sehr ähnlich sind, könnte sich mit dieser Theorie erklären lassen. 

Die meisten bekannten Purple-Sorten sind sativa-dominant und haben eine zerebrale, stimmungsaufhellende Wirkung (zweifellos aufgrund der Thai-Genetik, die bei Purple-Abtammungslinien so verbreitet ist) und ein feines, köstliches Weintrauben- oder Hyazinthenaroma. Oft werden wegen ihrer Toleranz gegenüber kühleren Temperaturen afghanische oder indische Indica-Varietäten genommen, um Purple-Züchtungen zu kreieren. Bei der heutigen riesigen Anzahl von Cannabisvarietäten gibt es Sorten nur mit violetten Blättern, manche, bei denen sich nur die Blüten leicht violett färben und andere, bei denen sich die gesamte Pflanze violett färbt.

Der Purple-Effekt stellt sich gegen Ende des Blühzyklus ein, wenn Moleküle, die das rote Ende des Spektrums reflektieren, sich anzusammeln beginnen. Diese Moleküle (Anthozyane) bilden sich als Reaktion auf allmählich kühler werdende Nächte und kürzere Tage, was zu der Annahme führt, dass violette Blütenstände eben das Ergebnis kühler Temperaturen sind. Werden die Pflanzen aus Samen gezogen, können violette Farben in verschiedenen Abstufungen vorkommen, was häufig von der individuellen Genetik der Pflanzen abhängt. 

Und dennoch - wird eine Pflanze mit einer Disposition zu violetter Färbung kälteren als normalen Temperaturen ausgesetzt, wird der Purple-Effekt verstärkt. Dies trifft sicherlich auf die heutigen holländischen Outdoor-Purples zu, die oft so dunkelviolett sind, dass sie schon fast schwarz erscheinen, während im Vergleich dazu die Stängel und Blätter heller und grüner bleiben. Es wurde behauptet, die ursprüngliche Purple Haze hätte diese Tendenz ebenfalls gezeigt.

So oder so, die gegenwärtigen holländischen Purples sind tatsächlich die direkten Nachkommen des Originals und scheinen mit ihm vieles gemeinsam zu haben. Jedoch scheint sich der Fokus auf andere, potentere Varietäten gerichtet zu haben, die sogar indoors violett werden. Wenn auch einige dieser Genetiken ihre besonderen Qualitäten haben, geraten die ursprünglichen Sorten traurigerweise in Vergessenheit. 

 

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