Cannabis im Boulevard-TV

Exitable
18 Mar 2014

RTL brachte "Jenke-Experiment" zum Kiffen


RTL brachte "Jenke-Experiment" zum Kiffen

Diese Sendung polarisierte schon im Vorfeld: Die Produktion "Das Jenke-Experiment", in dem Reporter Jenke von Wilmsdorff sich unterschiedlichen Lebenssituationen aussetzt, um am eigenen Leib zu erfahren und den Zuschauern ein Bild davon zu vermitteln, wie sich Extreme anfühlen. In der aktuellen Folge, die am Montag, 17. März, ausgestrahlt worden war, verschlägt es Jenke nach Haarlem (NL) in einen Coffeeshop des Cannabis-Enthusiasten Nol van Schaik. Dort hatte er fünf Tage lang mehr gekifft, als ein Cannabis-Einsteiger es vermocht hätte - das Ergebnis: Der Journalist fühlte sich lethargisch, niedergeschlagen, demotiviert und abgekämpft. Genau hier setzt auch die Kritik der Hanfbefürworter an: Die Szenerie des Sendeformats war nämlich zur Gänze unrealistisch aufgezogen. Denn kein Mensch beginnt von heute auf morgen mit einer auch nur annähernd gearteten Hardcore-Kiff-Orgie. So sendete das "Jenke-Experiment" in vielerlei Hinsicht die falschen Signale an die Öffentlichkeit.

Obwohl das Fernsehteam sich fachliche Unterstützung geholt hatte, unter anderem beim Deutschen Hanfverband, beim Coffeeshop-Urgestein Nol van Schaik und bei anderen, und im Rahmen der Ausstrahlung auch das eine oder andere sinnvolle Wort vonseiten des Jenke von Wilmsdorff gefallen ist (unter anderem "Ich bin für eine Legalisierung für Menschen ab 21 Jahren"), konnte RTL nicht über seinen eigenen, reißerischen Schatten springen und befriedigte die Bedürfnisse des Boulevard-Publikums.

Wer sich selber ein Bild von der Story machen möchte, der schaue sich die Onlineversionen der Sendung an. Surft auf http://www.clipfish.de/special/das-jenke-experiment/video/4056270/cannabis-als-medikament-das-jenke-experiment/

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