"Cannabis hilft mir, langsamer zu denken"

Soft Secrets
14 Apr 2013

Heike M. rauchte ihren ersten Joint schon mit 15, baute mit 16 heimlich Cannabis an und hat ihre heute 25jährige Tochter ganz allein aufgezogen... Wir stellten der in Berlin selbständig tätigen Physiotherapeutin drei Fragen über ihr Leben mit Cannabis.


Heike M. rauchte ihren ersten Joint schon mit 15, baute mit 16 heimlich Cannabis an und hat ihre heute 25jährige Tochter ganz allein aufgezogen... Wir stellten der in Berlin selbständig tätigen Physiotherapeutin drei Fragen über ihr Leben mit Cannabis.

Heike M. rauchte ihren ersten Joint schon mit 15, baute mit 16 heimlich Cannabis an und hat ihre heute 25jährige Tochter ganz allein aufgezogen… Wir stellten der  in Berlin selbständig tätigen Physiotherapeutin drei Fragen über ihr Leben mit Cannabis.

Kannst du dich noch an deinen ersten Joint erinnern?

Ja, das war, als ich 15 Jahre alt war – da hatte ich auch schon mal heimlich eine Zigarette geraucht. Ein paar Freunde von mir hingen damals immer in einem Wilmersdorfer Park rum und rauchten da dieses Zeug – das fand ich natürlich unheimlich spannend. Erst nach einigen Malen habe ich dann auch selbst etwas gespürt - dabei stellte sich meine Erwartungshaltung als völlig unrealistisch heraus, denn ich hatte mit Farbspektakeln, Halluzinationen oder mystischen Erfahrungen gerechnet. Für mich waren damals noch alle illegalen Drogen gleich – ich kannte ja auch noch keine Einzige.

Was hat dir an Cannabis so gut gefallen, dass es nicht bei den ersten Joints blieb?

Cannabis hilft mir einfach dabei, langsamer zu denken. Von Natur aus bin ich eher ein extremer Schnelldenker, dessen Gehirn keine Probleme damit hat, mehrere Sachen gleichzeitig zu verarbeiten. Doch in der Kommunikation mit anderen kann das auch ganz schön kontraproduktiv sein, weil die nicht so schnell oder nicht so komplex denken und meinen Gedankensprüngen oft nicht richtig folgen können. Wenn ich dagegen etwas geraucht habe, bemerke  ich, wie sich mein Kopf auf deutlich wenigere Themen konzentriert und mir ermöglicht, mit Anderen in ganz normaler Geschwindigkeit darüber zu reden. Und plötzlich versteht man mich. Das ist heute noch so – und noch heute baue ich Jahr für Jahr ein paar eigene Pflänzchen an.

Hast du auch schon mal Probleme mit Cannabis gehabt?

Neben der Vergeudung von ganzen Tagen bei zu frühzeitiger Breitung ist mir auch noch aufgefallen, dass Cannabis und Alkohol bei mir nur zusammen gehen, wenn ich als erstes Cannabis konsumiere. Dann kann ich auch mal ein Bierchen oder ein paar Gläser Wein trinken, ohne dass mir übel wird. Andersrum dagegen funktioniert das bei mir gar nicht. Ansonsten war es wohl eher der Tabak in früheren Tüten, der mich manchmal auch dazu veranlasst hat, es so richtig zu übertreiben. Denn diesen Drang habe ich - seit ich Cannabis nicht mehr mit Tabak rauche - überhaupt nicht mehr. Auch der ganze Beschaffungsstress ist von mir abgefallen, man muss nun nicht immer und unbedingt etwas da haben oder wissen, wer gerade was hat und was der derzeit günstigste Preis bei bestmöglicher Qualität ist. Cannabis ist eine Art Luxusgut für mich geworden, für das ich inzwischen auch gerne mal einen Bio-Zuschlag zahle. Ein relativ kleines Problem sehe ich noch in dem Cannabis-induzierten Appetit auf Süßigkeiten, ich würde sicher weniger Munchies mampfen, wenn ich nicht kiffen würde. Ansonsten habe ich eher Probleme ohne Cannabis – nämlich Einschlafprobleme. Tatsächlich fällt es mir nach Phasen, in denen ich verhältnismäßig viel Cannabis konsumiert habe, sehr schwer, ohne Cannabis einzuschlafen. Das kann dann bis zu zwei Wochen dauern und ist sehr unangenehm. Vielleicht ist ja Cannabis für mich eher Medizin als Freizeitdroge. 

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