Kommerzielles Growen

Soft Secrets
10 Nov 2012

Wir treffen uns heute mit Reggae Man, der bereits in der Vergangenheit in einer Ausgabe der Soft Secrets über seinen Outdoor Grow mit Biddy Early von Magus Genetics berichtet hatte. In unserem heutigen Interview geht es jedoch um einen Indoor Grow mit Power Plant von Dutch Passion bei seinen Freunden, an dem er mitwirken darf. Es handelt sich um einen Grow in kommerziellen Dimensionen und uns interessiert, wie genau sich der Anbau mit Power Plant verhält.


Wir treffen uns heute mit Reggae Man, der bereits in der Vergangenheit in einer Ausgabe der Soft Secrets über seinen Outdoor Grow mit Biddy Early von Magus Genetics berichtet hatte. In unserem heutigen Interview geht es jedoch um einen Indoor Grow mit Power Plant von Dutch Passion bei seinen Freunden, an dem er mitwirken darf. Es handelt sich um einen Grow in kommerziellen Dimensionen und uns interessiert, wie genau sich der Anbau mit Power Plant verhält.

Wir treffen uns heute mit Reggae Man, der bereits in der Vergangenheit in einer Ausgabe der Soft Secrets über seinen Outdoor Grow mit Biddy Early von Magus Genetics berichtet hatte. In unserem heutigen Interview geht es jedoch um einen Indoor Grow mit Power Plant von Dutch Passion bei seinen Freunden, an dem er mitwirken darf. Es handelt sich um einen Grow in kommerziellen Dimensionen und uns interessiert, wie genau sich der Anbau mit Power Plant verhält.

Reggae Man, baut ihr ausschließlich Power Plant an und warum?

Viele kleine Stecklinge, die bereits Wurzeln schlagen.
Wir bauen nur Power Plant an, da es sich um eine sehr gute kommerzielle Sorte handelt, die einen guten THC-Gehalt hat und angenehm zu rauchen ist. Es handelt sich um eine Genetik, die leicht zu kultivieren ist und sehr gute Erträge abwirft. Wir haben neun bis zwölf Pflanzen auf einen m² und beleuchten diesen mit 600 Watt NDL. Die Erträge liegen bei 400 bis 500 Gramm pro m² auf 600 Watt. Das sind immerhin über 40 Gramm die Pflanze im Schnitt.

Wieso sind die Blätter an den Blüten vertrocknet? Ist das eine Eigenschaft der Power Plant, oder habt ihr überdüngt oder ein Hitzeproblem gehabt?

Der Schwung vorher sah wirklich viel gesünder aus. Es ist nicht typisch, dass die Blätter auf diese Weise verwelken. Es ist jedoch so gewesen, dass ich für 14 Tage nicht zugegen war und meine Freunde es mit den Babys nur gut meinten und bei warmem Wetter viel gedüngt haben. Somit stehen die Pflanzen im Dünger, es ist einfach zu viel. Ich vermute, dass das der Grund ist, weswegen die Blätter an den Blüten vertrocknet sind. Natürlich haben wir vor der Ernte für sieben bis zehn Tage nur noch klares Wasser gegeben, damit die Blüten einen sauberen Turn haben. Trotzdem sind die Blätter abgestorben. Mit dem Ernteergebnis sind wir jedoch dennoch zufrieden.

Ihr spült die Töpfe nicht richtig durch?

Wir spülen das Wasser nicht durch, sondern geben es ohne Dränage zum Gießen. Da sich in der Erde bereits viele Salze abgelagert hatten, werden diese natürlich durch das klare Wasser rausgespült. So bleibt die Überdüngung bestehen, wodurch die Blätter dann zum Ende der Blütephase abgestorben sind. Jedoch sind diese Power Plants auch wirklich sehr reif geworden, und gerade zum Schluss neigen die Pflanzen dazu, mit dem großen Laub alt zu werden und zu verwelken.

Du sagtest, dass du 14 Tage nicht vor Ort warst. So folgere ich, dass du derjenige mit dem grünen Daumen bist, der für die Kultivierung der Pflanzen verantwortlich ist. Du sorgst dafür, dass alles grün bleibt?

Ja, das kann man eigentlich schon so sagen. Ich kann gut mit Pflanzen umgehen, das liegt nicht jedem. Ich bin natürlich nicht der einzige, der sich um die Plants kümmert. Jedoch sage ich schon, was gemacht werden muss, damit es läuft.

Wie sind deine Erfahrungen mit der Power Plant, wie wächst diese Pflanze?

Eingepflanzte Jungpflanzen: Wie in der Gärtnerei!
Meine Erfahrungen mit der Power Plant sind sehr gut. Es ist eine kommerzielle Sorte, die genügend Ertrag abwirft. Sehr wichtig ist auch der hohe THC-Gehalt, der bei den Rauchern sehr gut ankommt. Man kann gut Stecklinge bewurzeln, um diese zu Jungpflanzen von bis zu 20 cm heranzuziehen. Diese wachsen in der Blüte dann auf 60 bis 70 cm heran. Es bilden sich satte Buds, und normalerweise bleiben die Blätter auch grün. Zudem ist diese Pflanze meiner Meinung nach recht hitzeresistent. Das ist für unsere Anlage ein Pluspunkt, da es im Sommer schon mal wärmer werden kann. Die Power Plant scheint jedoch Temperaturen bis 30° Celsius problemlos verkraften zu können. Zudem denke ich, dass diese gegen Krankheiten, Pilzen und Viechern sehr resistent ist. Natürlich muss man gegen diese Probleme etwas machen. Aber die Genetik wird mit diesen Problemen gut fertig.

Resistent gegen Krankheiten, Pilzen und Viecher? Ihr habt damit wenig Probleme mit üblichen Problemen wie Trauermücken oder Spinnmilben?

Ein anderer Raum mit Power Plant.
Schon, aber man muss auch etwas dagegen tun. Wenn man einen Befall feststellt, muss man auch irgendwie etwas sprühen oder Nützlinge einsetzen. Im Moment haben wir eigentlich kaum Probleme. Das wird vermutlich auch am Wetter liegen, das eher regnerisch kalt für diese Jahreszeit ist. Spinnmilben z. B. würden als saugende Schädlinge trockenes und warmes Wetter bevorzugen.

Was würdest du sprühen, wenn du einen Befall hättest, z. B. mit Spinnmilben?

Bei Spinnmilben würde ich Careo sprühen. Das würde ich jedoch nur in der Wachstumsphase machen, da dieses Präparat eine recht lange Abbauzeit hat. Es ist ein vollsystematisches Spritzmittel, das von der Pflanze aufgenommen wird. Es verteilt sich dann über den Wuchssaft in der ganzen Pflanze und wird jede Spinnmilbe erreichen. Saufen diese den Pflanzensaft, dann werden sie vernichtet. Jetzt gibt es ein neues Produkt von Canna, das nennt sich Canna Cure. Man kann es angeblich auch bis zum Ende der Blüte sprühen.

Auf die Blüten drauf?

Ja, das soll gehen, zumindest laut Canna. Wir haben das jedoch noch nicht ausprobiert. Wir haben das Zeug zwar auch schon mal geholt, aber dann nur bis zur zweiten Blütewoche eingesetzt. Und wenn man das prophylaktisch macht, dann hält das auch eigentlich bis zum Ende der Blüte.

Auf welchem Medium baut ihr an, wie düngt ihr?

Auf Erde und wir verwenden Hesi-Dünger. Wir nutzen das Komplettprogramm und halten uns an die Vorgaben des Herstellers. Bei diesem Durchlauf scheint es jedoch etwas reichlich gewesen zu sein. Bei wärmerem Wetter mit hoher Verdunstung sollte wohl etwas knapper gedüngt werden, damit es nicht zu viel wird. Wir sind mit Hesi sehr zufrieden, da es den Pflanzen auf Erde alles gibt, was sie brauchen, um satte Erträge in guter Qualität abzuwerfen.

Blüten bilden sich.

Aus welchem Grund baut ihr auf Erde an? Kommerzielle Grower arbeiten doch meist hydroponisch, da das besser sein soll.

Für unsere Lokation ist es am einfachsten, mit Erde zu arbeiten. Wir können die Räumlichkeiten mit den Töpfen besser nutzen. Und natürlich ist Erde am einfachsten. Man muss nicht immer so genau kontrollieren und kann mal ein paar kleine Fehler machen. In unserem Fall haben wir bei dieser Ernte auf Erde überdüngt, und dennoch können wir die Pflanzen ernten. Bei der Hydroponik wären sie vermutlich bereits eingegangen und abgestorben.

Ihr habt dann nach der Ernte jedesmal das Problem, dass ihr zentnerweise Erde übrighabt. Verwertet ihr die unter Zugabe von Cannazym mehrfach, oder entsorgt ihr die Erde jedesmal?

Die Erde wird jedesmal komplett entsorgt. Wir möchten nicht an dieser Stelle sparen und dadurch Ernteeinbußen haben. Zu unseren Bekannten gehört ein Bauer, auf dessen Hofstelle wir die ganze verbrauchte Erde entsorgen dürfen. Wir versuchen, Erde ohne Perlite zu verwenden, damit diese nach dem Entsorgen weniger auffällt.

Ihr schneidet eure Stecklinge selber. Arbeitet ihr mit Steinwolle oder mit Jiffys?

Wir verwenden Jiffys. Das hat bei uns besser geklappt, die Ausfälle waren geringer. Sind die Stecklinge sichtbar durchwurzelt, dann gehen sie zuerst in Zwei-Liter-Töpfe um noch zu Jungpflanzen heranzuwachsen. Mit 15 bis 20 cm gehen sie in die Blüte.

Wenn ihr Stecklinge schneidet, dann habt ihr auch Mutterpflanzen. Befinden sich diese räumlich getrennt zu den Blüteräumen? Beschneidet ihr die Muttis, damit sie mehr Stecklinge bringen?

Reichlich Dünger auf Erde, dennoch ein gutes Ergebnis. 
Die räumliche Trennung muss bei den regulär blühenden Sorten sein, da es den Sprung von 18 zu 12 Stunden Beleuchtung gibt. Daher haben wir einen getrennten Raum für die Mutterpflanzen. Beschneiden tun wir die Pflanzen, indem wir Stecklinge nehmen. Wir schneiden die Pflanzen natürlich so zurück, dass diese wieder gut austreiben können. Bei uns ist es oft so, dass die Mütter deutlich schneller wachsen, als wie wir Stecklinge benötigen. Dann stutzen wir sie auch so mal, ohne die Triebe zu Stecklingen zu verarbeiten.

Kommen wir zur Ernte. 400 bis 500 Gramm pro m² bei einigen Lampen, das ist immerhin schon etwas. Schneidet ihr die Pflanzen von Hand, oder habt ihr eine Erntemaschine?

Wir haben einen Canna Cutter. Das sind bereits richtig industrielle Erntemaschinen. Man schneidet nur noch die Buds von den Pflanzen, wirft sie in das Gerät und das entfernt die Blütenblätter. Diese werden einfach durch ein Messer, das einen ansaugenden Windstrom erzeugt, abgeschnitten. Die Blüten rollen dabei über ein Gitter, um nicht selber in das Messer zu geraten. Dann werden die Blüten entnommen und der nächste Schwung eingefüllt. Das verkürzt die Arbeit von mehreren Tagen auf einen Nachmittag. Zugegeben: Die Blüten von Hand beschneiden wäre schöner, da es genauer wird und die Blüten weniger beschädigt. Jedoch ist das bei den Mengen einfach eine Qual, über Tage die Blüten beschnibbeln zu müssen.

Zum Trocknen verwendet ihr Trockenracks?

Genau. Da die Buds von den Pflanzen geschnitten werden, können wir sie schlecht aufhängen. So geben wir die Blüten in die Trockenracks und lassen sie hier trocknen. Nach einer Woche sind sie dann trocken. Gelegentliches Wenden der Blüten verhindert ein Schimmeln. Es liegt jedoch an einem selber, die Blüten nur dünn zu schichten und in einem Raum mit nicht zu hoher Luftfeuchtigkeit zu trocknen.

Versucht ihr noch, die Blüten durch Fermentierung zu veredeln?

Die Mühe machen wir uns nicht. Dieses Weed ist auch so bereits gut genug zum Rauchen. Wir lassen es einfach trocken werden.

Verarbeitet ihr die Erntereste noch weiter, um Harz zu gewinnen?

Das haben wir schon mal gemacht. Aber das dauert alles seine Zeit und oft haben wir die nicht. So haben wir die Schnittreste aus dem Canna Cutter schon oft einfach so weggeworfen.

Ist dieses Power Plant jetzt nur eure kommerzielle Sorte, oder raucht ihr dieses Weed auch selber?

Wir rauchen schon ganz gerne Power Plant. Wir haben zwischendurch auch schon mal etwas anderes versucht. Aber letztendlich hat sich diese Sorte als sehr Resistent gegenüber Krankheiten, Pilzen und Viechern erweisen und ist einfach sehr gut zu kultivieren. Es sitzt zudem auch sehr gut was dran. Und wenn der THC-Gehalt stimmt, es schmeckt und der Turn einem zusagt, dann können wir auch dieses Weed rauchen ohne, noch eine zweite Sorte für unseren Eigenbedarf anzubauen. So ist die Arbeit für uns umso einfacher.

Blüteräume haben alle ihre Eigenschaften. Habt ihr im Sommer ein Temperaturproblem, wenn ja: Was tut ihr dagegen?

Auf jeden Fall haben wir ein Temperaturproblem. Wenn wir von draußen die warme Luft anziehen, dann wird es drinnen zu warm. Als Notlösung haben wir dann auch schon mal jede zweite Lampe abgeschaltet. Zudem haben wir diese auch höher gehangen, damit die Pflanzen darunter nicht schmoren müssen. Aber eine richtige Lösung haben wir für dieses Problem nicht.

Warum schaltet ihr die Beleuchtungsphase nicht einfach in der Nacht?

Das hat folgenden Grund: Wir haben so viele Lampen laufen, dass es einfach die Leitung überlasten würde. Somit haben wir zwei Blüteräume, von denen der eine 12 Stunden, der andere 11,5 Stunden läuft. So schalten wir den einen Raum dann, wenn der andere gerade Nachtphase hat. Anders geht es bei uns leider nicht. Und deswegen befindet sich ein Raum mit der Beleuchtungsphase immer am Tag.

Der Lohn für die Mühe im Trockenrack. 

Wenn du von Sorten wie NY Diesel hörst, die über 20 Prozent THC-Gehalt haben, würde dich so etwas auch reizen?

Für den Eigenbedarf vielleicht, aber nicht als kommerzielles Weed. Aber Power Plant hat auch einen sehr guten THC-Gehalt von 15 bis 18%. Es ist eine Mostly Sativa. In acht bis neun Wochen ist sie fertig. Das reicht meiner Meinung nach bereits. Es ist eben lecker zu rauchen, viele mögen dieses Weed, das auch in Holland viel angebaut wird.

Gut Reggae Man, das soll es für heute gewesen sein. Wir bedanken uns für dieses aufschlussreiche Interview. Wir hoffen, dass du auch demnächst noch mal etwas Interessantes zu berichten hast. Wir wünschen dir bis dahin alles Gute und satte, weniger überdüngte Ernten.

S
Soft Secrets