Die HANFPARADE 2012

Soft Secrets
01 Oct 2012

Am 11. August wurde Berlin mal wieder zum Mekka für Cannabisfreunde, als die bundesweit größte Legalize!Demo zum mittlerweile 16. Mal durch die deutsche Hauptstadt zog. Wie auch schon in den Vorjahren traf man sich ab 13 Uhr am Alexanderplatz, um sich dann eine Stunde später auf den Weg durch die Innenstadt in Richtung Tiergarten zu machen.


Am 11. August wurde Berlin mal wieder zum Mekka für Cannabisfreunde, als die bundesweit größte Legalize!Demo zum mittlerweile 16. Mal durch die deutsche Hauptstadt zog. Wie auch schon in den Vorjahren traf man sich ab 13 Uhr am Alexanderplatz, um sich dann eine Stunde später auf den Weg durch die Innenstadt in Richtung Tiergarten zu machen.

Am 11. August wurde Berlin mal wieder zum Mekka für Cannabisfreunde, als die bundesweit größte Legalize!Demo zum mittlerweile 16. Mal durch die deutsche Hauptstadt zog. Wie auch schon in den Vorjahren traf man sich ab 13 Uhr am Alexanderplatz, um sich dann eine Stunde später auf den Weg durch die Innenstadt in Richtung Tiergarten zu machen.

Nach der Eröffnungskundgebung in der Nähe der Weltzeituhr am Alex ging es mit der traditionellen leichten Verspätung los. Bei freundlichem Mischwetter waren deutlich mehr als 1000 Menschen der Aufforderung zu zivilem Protest gefolgt – zivilem Protest, der auch noch Spaß macht. Und den hatten wohl die meisten – schließlich hielt sich die Polizei in diesem Jahr mal wieder vornehm zurück, was vielleicht auch daran lag, dass das Hanfparade-Orga-Team schon im Vorfeld Flyer mit Hinweisen zum Umgang mit Polizisten zur Verfügung stellte, dank denen sich alle Teilnehmer auch kurz noch mal über ihre Rechte und Pflichten bei einer Kontrolle informieren konnten. Eine andere mögliche Begründung für die polizeiliche Zurückhaltung mag sein, dass inzwischen schon wieder so viele Menschen an dieser mittlerweile schon traditionellen Demonstration für Hanf als Rohstoff, Medizin und Genussmittel teilnahmen, dass eine effiziente Kontroller aller verdächtig aussehender Teilnehmer praktisch gar nicht mehr möglich war.

Tatsächlich hatten in diesem Jahr alle neun Paradewagen jeweils bis zu 200 Mitläufer, die – je nach lautstark aufgedrehter Musikrichtung – auf Goa-Trance, Reggae oder Hip-Hop mithüpften und als die Parade von der Karl-Liebknecht-Straße rechts in die Spandauer Straße einbog, demonstrierten da (Fotobeweis liegt uns vor) etwa 1500 Menschen für „Freiheit, Gesundheit und Gerechtigkeit“ – so das diesjährige Motto der Veranstaltung. In der Presse gingen die Meinungen über die Teilnehmerzahlen dann wieder weit auseinander. Die einen (wie z. B. „Die Welt“) folgten den Polizeiangaben, die von rund 1000 Teilnehmern ausgingen, andere (wie die „Berliner Morgenpost“) bezogen sich auf die Angaben der Veranstalter und berichteten von etwa 4000 Teilnehmern. Die Wahrheit liegt auch hier (wie so oft) zwischen den Extremen – realistisch betrachtet, kamen zwar vielleicht noch ein-zwei Hundert während der Hanfparade dazu bzw. gingen direkt auf die Abschlusskundgebung im Tiergarten, aber viel mehr als insgesamt 2500 waren es sicher auch nicht. Doch ganz egal, wie viele es nun genau waren – viel wichtiger ist ja, dass die Hanfparade viele Menschen aufgeschreckte, wenn in zum Teil engen Straßenschluchten Parolen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns das Ganja klaut!“ skandiert wurden. Das waren mit Sicherheit auch ein paar Tausend Menschen – auch wenn darunter sicherlich ziemlich viele Touristen waren. Aber ob nun Tourist oder nicht  - es war schön zu sehen, dass die allermeisten dem bunten Treiben lächelnd und interessiert begegneten. An manchen Ecken bildeten sich ganze Gruppen von wild knipsenden Spontan-Zuschauern, die damit und auf ihre Weise ja auch zur Verbreitung der Ideen und Forderung der Hanfparade beitrugen.

Anders als in den Vorjahren verzichtete man in diesem Jahr auf eine zweite Zwischenkundgebung und beließ es bei einem einzigen Stopp vor dem Gesundheitsministerium, den viele Teilnehmer dazu nutzten, sich irgendwo abzusetzen und erstmal einen Kleinen zu drehen. Trotzdem gab es für alle Redner stets artigen Applaus und nach einer guten Viertelstunde ging es dann auch schon weiter, so dass man schließlich mit nur knapp 20minütiger Verspätung auf dem Abschlusskundgebungsgelände eintraf, welches sich in diesem Jahr mal wieder auf der Straße des 17. Junis befand. So konnte die Hanfparade – im Gegensatz zu den Vorjahren – auch mal wieder am Brandenburger Tor vorbeiziehen und an zentralster Stelle bis in die Nacht abfeiern.

Nachdem schon die Abschlusskundgebung der Hanfparade 2011 nicht wie geplant durchgeführt werden konnte, weil die Versammlungsbehörde meinte, weite Teile der Hanfparade seien „nicht auf kollektive Meinungskundgabe ausgerichtet“ und die Gesamtveranstaltung sei deshalb keine Versammlung im Sinne des Grundgesetzes, sahen sich die Veranstalter auch in diesem Jahr von der Polizei in ihrer Versammlungsfreiheit beschnitten. Für die diesjährige Hanfparade bedeutete dies nun erneut, dass es außer der großen Bühne nur Infostände (ohne Verkauf) geben durfte - deshalb wurde das „Forum für Hanfmedizin“ und das „Nutzhanfareal“ nicht in separaten Zelten, sondern in den Bereich der Infostände eingegliedert. Trotz dieser Einschränkungen seitens der Behörden machte das Abschlusskundgebungsgelände in diesem Jahr deutlich mehr her als in den Vorjahren und verstand es damit, einen Großteil der Teilnehmer bis in den Abend hinein auf der Veranstaltung zu halten.

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