Aller Anfang ist schwer

Soft Secrets
20 Jan 2012

Pietro hat selbst wenig Erfahrung im Indoorbereich, einmal hat er zuvor mit seiner Frau AK-47 angebaut, und beide waren von der Schönheit der Pflanzen überrascht.


Wir durften mal einem Grower in Deutschland über die Schulter schauen, der eigentlich immer nur ein paar Pflanzen im Garten stehen hatte. Wir nennen in mal Pietro. Pietro hat selbst wenig Erfahrung im Indoorbereich, einmal hat er zuvor mit seiner Frau AK-47 angebaut, und beide waren von der Schönheit der Pflanzen überrascht.

Bisher hatten sie aber immer nur aus Spaß an der Pflanze angebaut denn Geldprobleme kannten sie bis dato nicht. Er hatte einen gutbezahlten Job, sodass ihr Lebensstandard auch dementsprechend war. Sie leben in einem kleinen Häuschen mit Garten mitten in der Pampa irgendwo in der BRD. Da kam ihm die Idee, mit seiner Abfindung jetzt richtig mit dem Growen anzufangen. Er fragte einen Freund, der selber growte, ob er das notwendige Wissen hätte, ein solches Projekt zu starten. Der Freund, nennen wir ihn Bländer, war natürlich hin und weg. Bländer garantierte ihm, alles Notwendige zu wissen. Beide planten ihr Vorhaben. In Pietros Haus sollte der große Blüteraum von 40 Quadratmetern eingerichtet werden, und ein weiterer Freund sollte sich um die Mutterpflanzen und Stecklinge kümmern. Den Raum richtete ihm Pietro natürlich noch ein. Nachdem beide sich einig waren und alles Geschäftliche besprochen wurde, fuhren sie zum Grow-Shop ihres Vertrauens und informierten sich über Lüfter, Lampen, Bewässerungs-Systeme, Kohlefilter u. s. w., um auf dem neuesten Stand zu sein. Anschließend bestellten sie für den Blüteraum zehn Elektrovorschaltgeräte - alle regelbar zwischen 300, 400 und 600 Watt, dazu noch zehn Adjust-A-Wings-Lampenschirme und fünfmal GIB PRO-V-T 600 Watt mit preiswertem Hammerschlagreflektor. Für die saubere Luft soll ein Can-3000-Filter und eine Lüfterbox 4250m³/h sorgen. Als Lüftersteuerung bestellten sie einen Stufen-Trafo von SMScom. 16 Ampere Frischluft sollte durch einen Vorraum mit Fenster zu den Pflanzen gelangen.

Hier sieht man, wie der Bruder von Pietro den Sicherungskasten,
Vorschaltgeräte u. s. w. sicher installiert hat.

Das sollte reichen, um den Pflanzen ein angenehmes Klima zu schaffen. Zusätzlich bestellten sie noch zwei mal die GSE Timer-Box 9x600Watt 3P und sechs Schwenkventilatoren. Damit es den Babys auch richtig gut geht, bestellten sie noch den Grow-Check-Combo von Hanna, und als Medium haben sie sich für die 9 Liter-Cocos-Pots entschieden, 400 Stück, weil sie diese mehrmals benutzen können. Der Verkäufer versicherte ihnen, dass alles innerhalb von einer Woche zu ihnen nach Hause geliefert würde. Diese Zeit nutzten sie, um eine Person zu finden, die ihnen etwa 400 Stecklinge verkauft, denn Pietro hatte nicht vor, erst aus Samen Mutterpflanzen zu selektieren und warten, bis davon dann die ersten Stecklinge geschnitten werden können, um dann wieder zu warten, bis sie gewurzelt haben. Das würde mindestens sechs Monate Zeit in Anspruch nehmen, und das wollten beide nicht. Sie versuchten über zwei Ecken jemanden zu finden, der ihnen die Stecklinge verkaufen würde. Zwei Tage später haben sie auch jemanden gefunden, der ihnen Stecklinge liefern könnte. Das bedeutete, dass sie noch zwei Wochen Zeit hätten, alles zu erledigen. Der nächste Weg war zum Baumarkt, wo sie eine Teichfolie (5mx8m) kauften, um sich vor Wasserschäden zu schützen. Bevor sie aber die Teichfolie verlegten, strichen sie den kompletten Raum weiß-matt damit das Licht besser reflektiert. Danach legten sie die Teichfolie ohne Falten aus. Jetzt müsste nur noch ein Elektriker gefunden werden, der die zusätzlichen Leitungen, Stromkästen mit Sicherungen u. s. w. anschließen würde. Pietro oder Bländer haben nicht dieses Wissen, um sicher zu sein, dass alles korrekt angeschlossen wurde. Es wird oft berichtet, dass Grow-Räume abgebrannt sind, nur wegen eines falsch angeschlossenen Kabels. Aber Pietro hat da schon eine Lösung. Sein kleiner Bruder (48 Jahre jung) ist Elektriker, das vereinfachte ihnen vieles, und sie konnten sicher sein, dass alles richtig angeschlossen wurde. Eine Woche später kam die Lüfterbox mit Kohlefilter, den sie montierten. Die Lüfterbox wurde mit weißer Farbe bestrichen und an Gummiringen befestigt, anschließend wurden die 15 Lampenschirme montiert. Langsam nahm der Raum Gestalt an. Der Bruder war auch soweit, so das einmal getestet werden konnte, ob alles so läuft wie es sollte, es lief.

Der Mutterraum mit den zukünftigen Muttis

Die Lampen funktionierten, und der Lüfter war sehr stark, sodass man ihn anfangs auf Minimum laufen lassen konnte. Super, dachte sich Pietro, bisher läuft alles nach Plan. Bländer beschloss, die Cocos-Pots schon mal an zugießen, weil er dachte, es wäre besser, wenn das Substrat einmal richtig nass gemacht wird, bevor die Stecklinge eingesetzt werden. Pietro fuhr inzwischen zum Stecklings-Produzenten, um zu schauen, ob alles in Ordnung ist und er in ein paar Tagen seine Babys abholen könne. Dort angekommen, bekam er die Horrormeldung das alle Stecklinge braune Wurzeln haben, weil er ein neues Stecklings-System angeschafft hatte und vermutlich einiges falsch gemacht hat.

Sollte das für Pietro bedeuten das er erst in sechs Monaten seinen Raum füllen konnte? Mit diesem Gedanken wollte er sich nicht anfreunden, und nach längerem Überlegen beschloss Pietro, mit Bländer nach Holland zu fahren, um sich dort ausreichend feminisierte Samen zu kaufen. Bländer riet Pietro, verschiedene Samen-Sorten zu kaufen. Hauptsache, sie würden alle nur maximal neun Wochen blühen.
In Holland angekommen kauften sie Strawberry Couch, Power Plant, Euforia, Jorge´s Diamond, Mekong High und einen Mix. Zusammen waren das 240 weibliche Samen. Pietro hatte außerdem noch 30 S.A.G.E.-Samen von einem Freund geschenkt bekommen und Bländer nochmal zehn Balla Blume, zehn Satori- und zehn Kristalica-Samen.Gleich am nächsten Tag fuhren sie erneut in ihrem Grow-Shop des Vertrauens und kauften für den Mutter-Stecklingsraum drei 400-Watt- und ein 250-Watt-Vorschaltgerät, vier Hammerschlagreflektoren, sechs 36-Watt-Leuchtstoffröhren mit Armatur, für die Be- und Entlüftung zwei 250m³/h Ufo-Lüfter und zwei Schwenkventilatoren.

Nach 14 Tagen in der Blüte, man sieht, das die Abstände der Internoden viel zu groß sind was natürlich mit dem großen Abstand der Lampenschirme zusammen hängt.

Diese Pflanzen stehen seit drei Tagen in der Blüte. Man sieht, dass fast alle Pflanzen einen Geilwuchs haben und die Lampenschirme noch immer zu hoch hängen.

Diese paar Sachen hat jeder Grow-Shop vorrätig, sodass Pietro sofort den Mutterraum bei seinem Freund einrichten konnte. Am selben Abend wurden auch alle Samen zum Keimen in Jiffis gesetzt, die vorher mit Wasser (pH von 5,8) und ein wenig Wurzelstimulator angegossen wurden. Nachdem alle beschriftet waren, wurden immer jeweils 33 Stück in einem kleinen Zimmer-Gewächshaus und unter den 6 x 36 Watt Leuchtstoffröhren gestellt. Nach drei bis fünf Tagen waren alle Samen gekeimt und nach weiteren zwei Tagen sind die ersten Wurzeln auch durch die Jiffis gewachsen.

Jetzt pflanzten sie alle Sämlinge in kleine 10x10cm-Töpfchen mit Cocos für 7 bis 9 Tage. Als zukünftige Mutterpflanzen wurden eine Power Plant, eine Euforia und eine Jorge´s Diamonds selektiert, zusätzlich hatten sie noch eine AK-47 und eine White Russian als Steckling bekommen, die sie zu Muttis großziehen wollten. Die restlichen 270 Pflanzen wurden zu Pietro in den Blüte-Raum gebracht und sofort in den 9-L.-Cocos-Pots eingetopft. Danach wurden sie mit einem EC-Wert von 2,6 und pH 5,8 gewässert, bis sie richtig durchnässt waren. Pietro war stolz, dass sie es geschafft hatten, als er den Blüteraum zum ersten mal in voller Pracht sah.

Am Ende sah man doch einige schöne Buds, auf diesem Bild ist eine Jorge`s Diamonds zu sehen.

Anfangs sah auch alles so aus als ob es den Pflanzen gut ginge aber das änderte sich leider sehr schnell. Sobald man an das Substrat kam, wimmelte es nur vor Trauermücken. Pietro fragte sein Freund, was das sei, und er meinte, das sind bestimmt Spinnmilben, also besprühten sie alles mit SpinnmilbenFrei, aber nach 10 Tagen wurde es nur noch schlimmer, da sie das Problem nicht erkannten und bei jedem Gießen das Substrat triefend nass gossen, sodass die Trauermücken und ihre Larven sich so richtig wohl fühlten. Die Luftfeuchtigkeit lag meistens bei 60 % und die Temperatur bei 29°C bis 35°C. Obwohl sie extra die regelbaren Vorschaltgeräte kauften, kam Bländer nicht darauf, die Lampen herunter auf 300 oder 400 Watt zu schalten. Somit hätten sie das Klimaproblem schon beheben können. Die Blätter wurden gelb, also versuchten sie, mehr Dünger zu geben (EC 3,0), aber trotzdem ging es den Pflanzen nicht besser. Viele Pflanzen haben aufgehört zu wachsen oder wuchsen nur sehr kümmerlich. Sie legten Gelbtafeln aus, und innerhalb von 15 Minuten waren sie fast schwarz, voller Trauermücken. Aber noch immer war Bländer sich sicher, alles richtig gemacht zu haben. Da die Pflanzen nach insgesamt 20 Tagen eine Größe zwischen 15-45 cm erreicht hatten (Geilwuchs), reduzierten sie den Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit und machten so weiter wie zuvor. Hin und wieder sprühten sie die Pflanzen mit "SpinnenmilbenFrei" ab. Nach 17 Tagen zeigten alle Pflanzen ihr Geschlecht, leider mussten sie feststellen, dass zwei Euforia, eine Mekong-High und achtzehn Power-Plant Zwitter waren. Diese entfernten sie sofort aus dem Raum und machten weiter wie zuvor.

Eines Abends besuchten Pietro zwei Freunde die selbst growen, und Pietro zeigte ihnen stolz seinen Blüteraum. Kaum waren sie an den ersten Pflanzen angekommen, sagte einer schon „Pietro, du hast aber ein großes Trauermücken-Problem", der zweite sagte „Pietro, die Temperatur ist ja hier hinten über 35° C, das ist viel zu heiß ". Pietro war sprachlos und zugleich am Boden zerstört, es war ein lehrreicher Abend für ihn. Er musste mit Bländer klären, warum er ihm nicht die Wahrheit gesagt hat, sie hätten es trotzdem zusammen versuchen können, aber jetzt hatte Pietro kein Vertrauen mehr. Anschließend kam es zum Streit, und Pietro beschloss alleine weiter zu machen. Er hielt sich jetzt nur noch an die Angaben aus dem Buch Marihuana drinnen von Jorge Ceravantes. Er ärgerte sich tierisch, dass er nicht schon früher ins Buch geschaut hatte. Als erstes nahm er sich die Tipps zu Herzen, die er beim abendlichen Besuch gesagt bekam. Er stellte die 10 Lampen von 600 auf 400 Watt und behandelte alle Pflanzen die ersten drei Tage mit StechmückenFrei (Bacillus thuringiensis israelensie) und anschließend mit SF- Nematoden (Steinernema feltiae ); diese dringen in den Trauermückenlarven ein und geben ein Bakterium ab, welches die Larven zersetzt. Nach 7 bi 10 Tagen sah Pietro, dass die Nematoden anfingen zu arbeiten, und nach 14 Tagen waren die Trauermücken zu 80 Prozent verschwunden. Zusätzlich zum Drei-Komponenten-Dünger verwendete er jetzt noch Calgreen und ging mit dem EC-Wert nicht höher als 2,0.

Euforia-Blüte, da lauft einem das Wasser im Mund zusammen.

Insgesamt stehen hier mehr als zehn verschiedene Sorten feinstes Cannabis. Ein Schlaraffenland für jeden Cannabis-Connoisseur.

Die Blätter wurden wieder schön grün, und die Pflanzen schienen sich zu erholen. Bevor Pietro die Pflanzen goss, hob er die Pflanzen an, um dann zu entscheiden, ob gegossen wird oder nicht. Pietro benutzte in der 6ten und 7ten Woche zusätzlich noch pK13/14. Mittlerweile waren sie 49 Tage in Blüte, und Pietro war froh, dass alle Pflanzen sich wieder einigermaßen erholt hatten.

Leider wird der Ertrag nicht so ausfallen, wie er sich das anfangs erhofft hatte, aber anderseits ist er um eine Erfahrung reicher, und das war ja erst der erste große Grow.

Diese Isis-Blüte zeigt sich von ihrer schönsten Seite, schade dass es noch keine Geschmacks- oder Geruchsfotos gibt.

Nach 50 Tagen in Blüte begann er, alle Pflanzen nur noch mit klarem Wasser (PH/5,8) zu spülen. Pietro gab seinem Freund Bescheid das er in zwei, drei Wochen wieder Stecklinge bräuchte, sodass er wenige Tage nach der Ernte sofort wieder seinen Raum bestücken kann.

Dann am 63sten Blütetag beschloss er, den gesamten Raum zu ernten. Sicherlich hätten einige noch eine Woche oder länger blühen können, aber mehr als zwei drittel waren Erntereif. Außerdem wollte Pietro mit diesem Grow abschließen, um nochmal ganz von vorne anfangen, diesmal aber mit Steckis. Er musste sich noch 10 Tage gedulden, bis er erfuhr, dass der Ertrag nicht mehr als 4550 Gramm betrug. Anfangs rechnete er mit 7000 Gramm, aber das ist ein Grund mehr für Pietro, es das nächste mal besser zu machen.

 

 

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