Cannabis Cooking

Soft Secrets
05 Oct 2011

Herzlich willkommen zum vierten Teil unserer kleinen Kochsserie. Nachdem wir das letzte mal in unserer Canna-Küche leckere winterliche.


Süssigkeiten aus oder mit Hanf zubereitet haben, soll es in dieser Folge (nicht nur) um ein Hauptgericht gehen. Doch wie immer, erst eines vorweg: Vorliegender, bereits publizierte und folgende Artikel dieser Serie bezwecken nicht, den Leser zu illegalen Handlungen aufzufordern, sondern lediglich eine Gefahrenminimierung etwaiger Selbstexperimente zu gewährleisten. Die Informationen sind rein informativer Natur und auf dem populären Literaturmarkt verfügbar. Die Verabreichung THC-haltiger Produkte an unwissende Personen ist gemein und verantwortungslos und sowieso strafbar.

Hanfspätzle

Für vier Personen benötigen wir:

200 Gramm geräucherten Schinken
3 Esslöffel Butter
5 Gramm Marijuana oder Haschisch
1 Knoblauchzehe oder trockenen, gerebelten Knoblauch
600 Gramm vorgegarte Spätzle
150 Gramm Sahne
Kräuter nach Belieben (entweder tiefgefroren oder frisch)
6 Eier
Muskatnuss
Salz
Pfeffer (nach belieben weiss oder schwarz)


Als erstes bereiten wir aus der Butter und dem Hanfprodukt eine Cannabutter. Dazu erhitzen wir die Butter langsam in einer beschichteten Pfanne und mischen das möglichst fein gebröselte Cannabis dazu. Ständiges Rühren unter bescheidener Hitze trägt zum guten Gelingen der Butter bei.
Nun geht's weiter: Der Schinken wird gewürfelt und angebraten, der Knoblauch, so er frisch ist, geschält und gerieben oder in winzige Stückchen geschnitten. Die sonstigen Gewürze stellen wir bereit.
Nun geben wir die Spätzle in die mit heisser Cannabutter befüllte Pfanne und erwärmen die Nudeln unter ständigem Wenden des Pfanneninhalts und auf mittlerer Hitzestufe des Herds (damit nicht wertvolle Bestandteile unter dem Wärmeeinfluss verloren gehen). Ist dies geschehen, geben wir die Schinkenwürfel dazu und verrühren wieder gut.
Als nächstes mischen wir die Kräuter unter und geben dann die Sahne hinzu. Wiederum gewissenhaft verrühren und darauf achten, dass alles gut gewendet wird und nichts anbrennt. Jetzt schlagen wir die Eier auf, geben diese in die Pfanne und vermischen erneut alles, so lang, bis das Ei eine feste Konsistenz angenommen hat - sozusagen ein Rührei geworden ist. Zum Schluss geben wir die Gewürze hinzu und rühren das nun fertig gemischte Mahl so lang, bis Eier, Sahne und Spätzle eine Einheit bilden. Das Essen ist fertig, sobald die Nudeln weich, die Eier fest und der Schinken durchgebraten sind. Je nach Geschmack kann noch Stiftkäse, geschnittene Tomate oder anderes Gemüse in die Pfanne gegeben werden. Wer keinen Schinken mag, kann auch Gehacktes verwenden, Vegetarier verzichten einfach auf jegliche Fleischbeigabe. Bon appetit!


Das Koch-Zitat aus Hanf-Kochbüchern der ersten Stunde:
Schokoladen-Flipper

„Pulverisiere 10 g feinen Nepal oder Libanon. Schmilz in einem Wasserbad 50 g Schokolade und 1/3 Tasse Butter, rühre dann 1 Tasse Zucker und 2 Eier ein und vermische alles zu einem Teig mit einer ¾ Tasse mehl, ½ Tellöffel Backpulver und ½ Teelöffel Salz. Mische dann ½ Tasse gehackte Walnüsse mit dem Teig und streiche ihn dünn in eine eingefettete viereckige Pfanne.
30 Minuten bei mittlerer Hitze backen, abkühlen lassen und in winzige Quadrate schneiden, die mit Schokolade glasiert und einer halben Walnuß verziert werden. Mit Vorsicht knabbern."

Dieses Rezept ist dem Haschkochbuch von Panama Rose (1968, Schiss-Press) entnommen und als Faksimile in Chefkoch Ronalds „HanfKüche" (Rippchen 1995: 119) zu finden. Etwaige Selbstversuche sollten, wenn überhaupt, mit viel weniger Hanfprodukt und dafür wesentlich mehr Vorsicht angegangen werden. In keinster Weise zu probieren ist diese rein dokumentarische Anleitung:


Ein Dokument: Historische Hexensalbe (nicht zur Nachahmung!)

Die im Folgenden aufgeführte Salbe ist k e i n e s f a l l s zur Nachahmung bestimmt, sondern ein historisch-wissenschaftliches Dokument! Das Probieren einer solchen Salbe kann gut und gern im Krankenhaus oder sogar auf dem Friedhof enden. Ich stelle dies Rezept dar, weil in so gut wie jedem Hanf-Kochbuch ein ähnliches oder gleiches zu finden sind - oftmals auch ohne entsprechenden Warnhinweis (Rippchen 1995: 82-83).

10 Gramm Hühnerfett (in den Büchern um 1500 wird gar von Menschenfett gesprochen)
4 Gramm Hanfpollen
5 Gramm Samen des Hyoscyamus niger (Bilsenkraut)
2 Gramm Fruchtfleisch der Atropa belladonna (Tollkirsche)
26 Gramm Hanfblätter
3 Gramm Sonnenblumenkerne
25 Gramm Opium (!)
6 Gramm Acorus calamus (Kalmus)
10 Gramm Weizen

Allein das Rezept macht schon high. Wer dieses tatsächlich ausprobiert, sollte schon mal ein Bett in der nächstgelegenen Psychiatrie vorbestellen. Die aus den Ingredienzien zubereitete Salbe, eine sogenannte Flug- oder Hexensalbe, wurde auf Fusssohlen, Hand- und Kniegelenke, Solar plexus und äusserlich sichtbare Venen aufgetragen. Allein die Dosierung ist allerdings eine Sache für absolute Profis, denn auch äusserlich angewendete Psychoaktiva werden in den Blutkreislauf aufgenommen. Viele Menschen denken, dass Salbe keine oder kaum eine Wirkung habe. Das ist aber ein fataler Irrtum! Über Salben applizierte Pharmaka wirken genauso, wie innerlich eingenommene - ausschliesslich der Aufnahmeweg ist ein anderer!
Man kann sich lebhaft vorstellen, dass die Wirkung einer solchen Salbe im wahrsten Sinne des Wortes Flügel verleiht. Klar, dass diese Zubereitungen Flugsalben genannt werden. Aber bitte: Lesen und schmunzeln, nicht probieren! Es könnte sonst gut sein, dass ihr die nächsten Teile dieser Serie verpasst.

Rezepte für die Gesundheit

In der Hanfküche können nicht nur Geistes- und Gaumenfreuden befriedigt, sondern auch der Gesundheit dienliche Rezepturen erarbeitet werden. Christian Rätsch zitiert in seinem „Hanf als Heilmittel" eine wunderbare Anleitung für ein Cannabistonikum der Rastafarians:

Vier bis fünf frische Hanfblüten werden mit einem Liter Zuckerrohrschnaps oder Wein angesetzt, sprich: Die Blüten werden in den Alkohol eingelegt und die Flasche gut verschlossen. Nun lässt man das Gebräu mindestens eine Woche (sieben bis zehn Tage) an dunklem, kühlem Ort ziehen. Zum Abschluss wird das Getränk, je nach Präferenz, mit Honig oder Kandiszucker gesüsst. Ein einziges Glas täglich soll das körperliche und geistige Wohlbefinden erheblich steigern. Eine weitere Variante verwendet anstatt der Blüten Hanfwurzeln. Diese werden gesäubert, zerkleinert und für drei bis vier Wochen (ca. 30 Tage sollten ideal sein) in weissen Rum eingelegt. Je nach Geschmack süssen (Rätsch 1992: 140). An die Dosierung des Tonikums sollte man sich vorsichtig herantasten - gerade heutzutage, wo Marijuana eine gänzlich andere Potenz aufweisen kann, als noch vor zehn bis fünfzehn Jahren. Früher behauptete die Fachliteratur, in Haschisch sei grundsätzlich mehr THC enthalten als in Marijuana. Nun, wer in dieser Zeit einmal Standard-Marok und hochpotente Skunk-Hybriden vergleicht, der wird feststellen, dass solcherlei Angaben ins Reich der Geschichtsschreibung gehören.


Literatur:

Panama Rose (1968), Haschkochbuch, Schiss-Press

Rätsch, Christian (1992), Hanf als Heilmittel, Löhrbach: Werner Pieper and The Grüne Kraft

Rippchen, Ronald (1995), Die HanfKüche, Löhrbach: Werner Pieper and The Grüne Kraft

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