Schiss im Shit

Soft Secrets
07 Jun 2011

Seit Sommer 2006 hört man immer häufiger von gestrecktem Gras. Anfangs klang es noch ganz harmlos.


Seit Sommer 2006 hört man immer häufiger von gestrecktem Gras. Anfangs klang es noch ganz harmlos.

 

Gestrecktes Gras mit PK-13/14.

Ungestrecktes Grass

Seit Sommer 2006 hört man immer häufiger von gestrecktem Gras. Anfangs klang es noch ganz harmlos. Da ging es zum Beispiel um Sand, Mehl und Zucker, die dem Weed zugesetzt wurden. Im November 2007 kam dann jedoch die große Horrormeldung vom „Blei im Gras". In Leipzig zogen sich 19 Menschen eine starke Bleivergiftung zu, weil sie mit Blei gestrecktes Gras geraucht hatten.


Ende November waren es schon 97 Fälle - von den Vergifteten mussten sich 73 sogar ärztlich behandeln lassen. Inzwischen wurden auch einige Fälle aus München bekannt. Diese Horrormeldungen hörten ein Jahr später auf.


Mittlerweile ist es laut dem Deutschen Hanf-Verband (DHV) sehr selten geworden, das Gras mit Blei gestreckt wird. Aber dafür gibt es noch viele andere Streckmittel, mit denen Marihuana gestreckt wird. Der DHV richtete 2009 einen Streckmittel-Melder ein. Dort kann jeder anonym seinen Fund von gestrecktem Gras bekannt geben. Es sind schon über 1900 Meldungen aus ganz Deutschland eingegangen. Am häufigsten kommt demnach Brix im Weed vor. Wir bekamen verschiedene Proben aus Köln, Dortmund, Kassel und Hannover, die wir untersuchten. Die Probe aus Kassel war mit etwas Sand gestreckt, das war recht einfach festzustellen. Die drei anderen Proben sahen extrem harzig aus (zu schön, um wahr zu sein) und rochen auch wie typische Haze-Sorten. Das Gras zerfiel bei der kleinsten Berührung. Wir verbrannten ein Stückchen. Es roch chemisch, der Rauch war pechschwarz und kleine Funken sprühten. Die Asche war, im Gegensatz zu solcher von sauberem Gras, etwas härter. Zerrieb man sie zwischen zwei Fingern, entstand kein Ölfilm, wie das bei Brix der Fall ist. Aber die Asche ist wesentlich dunkler als im Normalfall. Beim Inhalieren kribbelte es auf der Zunge, und der Husten ließ nicht lange auf sich warten. Wir beschlossen, uns dieses Zeug näher unter einem Mikroskop anzusehen. Sogar unter einem Mikroskop ist es für den Laien schwer zu erkennen. Im ersten Moment sah es so aus, als wären Tausende Trichome (auch Harz und Kristalle genannt) miteinander verklebt. Erst beim genaueren Hinschauen sahen wir, dass es gar keine Trichome waren. Sie hatten keine richtigen Köpfe, sondern nur Stiele, die aussahen wie kleine verklebte Würmer. Das Gras war regelrecht verkrustet von diesem Zeug. Obwohl wir uns fast sicher waren, führten wir noch einen Glukosetest durch, der negativ ausfiel. Wir sind uns alle einig, dass diese Verkrustungen nichts anderes als der Endblütendünger PK- 13/14 ist.

 

 

Keine Trichome erkennbar, alles verklebt: gestrecktes Gras mit PK-13/14  

 

Ein Liter Brix kostet etwa 20 Euro, PK-13/14 hingegen nur etwa 12 Euro pro Liter. Dazu kommt noch der Vorteil, dass PK-13/14 in jedem Growshop erhältlich ist, und im Gegensatz zu Brix behält es den typischen Grasgeruch. Dadurch ist es wesentlich unauffälliger.

Viele junge Konsumenten bemerken es nicht einmal, weil sie nichts anderes kennen. Die Dunkelziffer in Deutschland für gestrecktes Gras ist beängstigend hoch. Um sich einigermaßen sicher zu sein, dass man sauberes Gras bekommt, sollte man immer ein Taschenmikroskop mit einer 30-fachen Vergrößerung bei sich haben. Nur so kann man viele Streckmittel erst erkennen.

 

 

 

Sauberes Gras: Die Trichome sind gut erkennbar.

Viele Konsumenten von gestrecktem Gras beschweren sich über Husten, Halsschmerzen, Brennen in der Brustgegend, Kreislaufprobleme, Luftnot, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen u. s. w. Die Liste der Beschwerden ist lang. Wer mag, kann sich auch auf der Seite vom DHV über seinen Wohnort und Umkreis informieren. Oder vielleicht selber einen Fund von gestrecktem Gras melden. 

Jetzt möchten wir euch die bekanntesten Streckmittel vorstellen und erklären, wie man sie erkennen kann.


Brix: Brix wird von einer Firma in Kanada vertrieben. Laut einer Analyse, die im Auftrag vom Hanfjournal durchgeführt wurde, besteht Brix aus Zucker, Hormonen und flüssigem Kunststoff (Acryl). Da Brix Zucker beinhaltet, ist es das sicherste, sich Glukose-Teststreifen in der Apotheke zu kaufen (50 Stück etwa 10 Euro).
Brix-Gras sind feste Blüten, die sich aber etwas feucht anfühlen, als ob sie frisch wären. Sie sehen sehr harzig aus, aber riecht man an dem Gras, bemerkt man einen leicht chemischen Geruch. Ansonsten riecht es fast gar nicht nach Gras. Beim Verbrennen von Brix-Gras entstehen Funken, und die Asche ist ungewöhnlich hart. Zerreibt man die Asche zwischen zwei Fingern, entsteht ein öliger Film. Dies ist ein Hinweis auf Brix.
Blei: Bleisulfid ist schwer zu erkennen, denn es muss nicht immer in Form von winzigen Spänen vorkommen, wie es in Leipzig der Fall war. Ab einer Menge von 300 mg/l im Blut treten schwere Vergiftungserscheinungen auf. Bleidampf geht vollständig ins Blut über. Ab 800 mg/l würde eine Vergiftung bleibende Schäden zur Folge haben. Diese Werte können schon nach einem Joint erreicht sein. Einige Leute berichten, dass graue Rückstände entstehen, wenn man dieses verbleite Gras über weißes Papier reibt. Das Sicherste bei vermutetem Bleigras ist, es sofort zu entsorgen.
Haarspray: Gras, das mit Haarspray  kontaminiert wurde, ist sehr hart und riecht wie Seife oder Parfüm.

Sieht auf den ersten Blick harzig aus: gestrecktes Gras mit PK-13/14.

Wieder sauber, wieder mit gut erkennbaren Trichomen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Glas: Glas ist sehr schwer zu erkennen, mit dem bloßen Auge fast unmöglich. Am 06. August 2007 beschlagnahmte die Finanzwache von Bozen 219 Kilo kontaminiertes Gras mit Glas. Es ist aber selten der Fall, dass Gras mit Glas gestreckt wird.
PK-13/14: Das Marihuana, welches mit PK-13/14 gestreckt wurde, sieht extrem harzig aus. Es zerfällt bei der kleinsten Berührung. Beim Verbrennen entstehen Funken, die an eine Wunderkerze erinnern. Die Asche ist dunkler und härter als sonst. Die sicherste Methode ist das Mikroskop, aber vorher sollte man sich einige Bilder von sauberem Gras anschauen, damit man es auch unter dem Mikroskop unterscheiden kann. PK-13/14 ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen.
Zucker: Nimmt man mit Zucker gestrecktes Gras in den Mund, schmeckt es süßlich. Das Rauchen von Zucker kann auf dem Weg zur Lunge karamellisieren. Das kann zu einem Lungenriss führen, aber um dieses Übel zu umgehen, gibt es Glukosetests in jeder Apotheke (50 Stück für etwa zehn Euro).

 

 

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