Mein eigenes Gras anbauen, wie fange ich das an?

Soft Secrets
18 Mar 2011

Die Pflanzen wachsen in der Blüte solange in die Höhe, bis sie ihre Blüten ausgebildet haben. Wenn diese zu kleinen Knöllchen herangewachsen sind, dann schütten sie genügend Hormone aus, die das Wachstum erst bremsen und dann völlig einstellen.

Die Pflanzen sind in der Höhe ausgewachsen aber in der Breite werden sie mit dem heranwachsen der Blüten noch zulegen. Die besten Erträge erwirtschaftet man mit Pflanzen, die 60 bis 80 Zentimeter hoch sind und die Fläche so ausfüllen, dass man in der sechsten Blütewoche den Boden nicht mehr sehen kann.

Das untere Blätter dann absterben ist logisch, da sie kein Licht bekommen. Man kann die unteren Blätter sogar entfernen, da die Pflanzen dann mit ihrer gesamten Kraft in den oberen und somit auch ausgeleuchteten Ebenen wachsen. Diese Zuchtmethode nennt sich „Sea of Green" und ist sehr beliebt. Pro Pflanze hat man zwar weniger Ertrag, aber dafür hat man mehr Pflanzen, die das locker ausgleichen. Mit dieser Methode kann man von potenten Gräsern bis zu ein Gramm pro Watt erwirtschaften. Aber anzumerken bleibt, dass man für die sich gebildete Blüte Leuchtmittel verwendet, die einen hohen Rotlichtanteil haben. NDL-Lampen oder Energiesparröhren mit hohem Rotlichtanteil wären geeignet. Zudem sollte man mit etwa 400 Watt auf einen Quadratmeter beleuchten. Die Pflanzen brauchen in der Blütephase deutlich mehr Licht als in der Wuchsphase. Sie müssen nun nicht mehr wurzeln oder wachsen. Es gibt sogar Leute, die mit 600 bis sogar 800 Watt auf einen Quadratmeter gehen und behaupten, dass sie das Gramm pro Watt erreichen. Man frage sich, wo die Pflanzen die Blüten noch hinpacken sollen, 400 Gramm auf einen Quadratmeter ist bereits viel. Aber so viel Watt kann man natürlich nur dann einsetzen, wenn man kein Hitzeproblem hat, und sobald man mit den NDLs eine größere Fläche ausleuchtet, wird man sogar in kühlen Kellern ein Hitzeproblem haben. Wenn man mit mehreren Altersstufen in einer Blütekammer arbeitet, kann man für den Wuchs immer ein blaues Licht und für die Blüte ein rotes Licht verwenden.

Zu sehen sind die nun beinahe ausgewachsenen Pflanzen, die erste Blüten bilden. Von nun an sollte das Licht überwiegend ein rotes Spektrum haben, wobei es nun auch sehr förderlich ist, wenn man den Quadratmeter nicht mehr mit 250, sondern mit 400 Watt ausleuchtet.

Ob Blüte oder Vorblüte - das Gießen ist nicht unwichtig. Wenn man auf CoGr oder Steinwolle arbeitet, gießt man immer so, dass etwa 20 Prozent vom Gießwasser wieder aus den Matten heraus läuft. Es wird empfohlen, über den gesamten Beleuchtungsintervall immer wieder ein klein wenig zu wässern. Ich habe die Erfahrung auf CoGr gemacht, dass es den Wurzeln dann zu nass war. Es kam verstärkt zur Wurzelfäulniss. Somit habe ich nur noch zum Beleuchtungsbeginn und nach acht Stunden gewässert, und das Problem löste sich weitgehend. Die Wurzeln stehen nur punktuell nass, saugen dann Wasser aus dem Boden, und Luft strömt nach. Wurzeln wollen immer Wasser und Luft.
Aber die meisten von euch arbeiten mit Erde oder Cocos. Es wird nicht dräniert, auch wenn man das bei Cocos gut mal machen kann. Wie ist nun zu gießen? Wenn die Pflanzen mindestens alle zwei Tage gegossen werden, dann kann man sie klitschnass gießen. Sie nehmen schnell etwas Wasser auf, und Luft strömt nach, die Wurzeln können wieder atmen. Ansonsten soll aber nicht nass, sondern nur feucht gegossen werden. Wenn man gießt, soll die Erde möglichst noch als ganzer Körper ein wenig feucht sein, und dann gießt man diese Erde etwas mehr. Wenn man sich nicht sicher ist, ob wieder gegossen werden muss, dann nimmt man die Töpfe kurz hoch. Wenn diese leichter werden, kann man etwas gießen. Sind diese noch schwer, lässt man es bleiben, selbst wenn die Erde oberflächlich schon antrocknet.

Es ist für die Pflanze besser, wenn sie nicht zwischendurch trocken stehen. Sie sollen durchgehend in feuchter, aber möglichst nicht klitschnasser Erde stehen. Dann können die Pflanzen sich am besten entwickeln.

Vor allem in der Blüte ist es enorm wichtig, dass man wenigstens ein bisschen die Luft durch einen Filter ansaugt und ablüftet, selbst dann, wenn man kein Temperaturproblem hat. Wenn die Vorblüte ein wenig duftet, dann müsste man sagen, dass die Blüte richtig stinkt. Dieser Geruch kann sich weit hin ziehen. Wenn der Wind den Geruch trägt, dann kann man ihn hundert Meter weiter noch wahr nehmen. Leider ist es Realität, dass es Leute gibt, die in Marihuana etwas Schlechtes oder sogar Kriminelles sehen. Diese Leute werden dann unter Umständen den Geruch zurück verfolgen und eine Anzeige machen. Dieser Gefahr kann man nur entgehen, wenn man den Geruch neutralisiert. Dieses macht man, indem man die Luft durch einen Aktivkohle- oder Karbonfilter ansaugt. In der gesamten Blütekammer soll es sozusagen einen Luftstrom in die Kammer hinein und durch den Filter wieder hinaus geben. Gegen den Wind breitet sich der Geruch weniger aus. Einige von euch werden nun sagen, dass sie das nicht nötig haben, da sie auf dem Land wohnen und keine Nachbarn haben. Und was ist, wenn man mal Besuch hat oder wenn ein Bauer, Jäger, Förster oder Spaziergänger an dem Grundstück vorbei läuft und der Wind den Geruch trägt? Ganz schnell kann es zu einer Anzeige kommen, man sollte in jeder Situation vorsichtig sein und das Geld für einen Filter erübrigen.

Worauf sollte man sonst noch achten? Man sollte es vermeiden, Pflanzenmaterial von draußen mit in die Wohnung oder den Raum mit der Growkammer zu nehmen. Man kann sich sehr schnell Schädlinge einfangen, und wenn es denen in den Pflanzen gefällt, hat man ein Problem.
Wenn man die Beleuchtung auf Blüte umgestellt hat, dann soll es in der Dunkelphase auch dunkel sein. Man sollte nicht zwischendurch das Licht anmachen. Man muss den Raum oder die Kammer soweit verdunkeln, dass man in der Dunkelphase nur noch Umrisse sehen kann. Besser ist es, wenn es stockduster ist. Ansonsten kann es passieren, dass die Pflanzen nicht blühen wollen.

Zudem sollte man mit ca. 400 Watt auf einen Quadratmeter beleuchten

Wenn man mit heißen Leuchtmitteln arbeitet, dann müssen diese einen gewissen Abstand zu den Pflanzen haben. Bei den starken NDLs wären das auf 250 Watt wenigstens 35 Zentimeter, bei 400 Watt wenigstens 50 Zentimeter und bei 600 Watt wenigstens 65 Zentimeter Mindestabstand. Energiesparlampen oder LEDs können bis nah an die Pflanzentriebe gehangen werden.

Welche Topfgrösse ist zu wählen? Für die Saat eigenen sich Halblitertöpfe, wenn die Pflänzchen etwa drei Wochen alt sind, oder wenn man Stecklinge verwendet, kann man gut vier Liter Töpfe verwenden. Direkt zur Blüte oder besser drei Tage vorher kann man die Pflanzen noch in 6,5- bis 11-Liter Töpfe setzen, wenn man mit neun Pflanzen auf den Quadratmeter arbeitet. Ansonsten kann man auch 16 Pflanzen in vier Liter Töpfen verwenden, 6,5 Liter wären aber besser. Wenn die Pflanzen zu wenig Wurzelraum haben, wachsen sie eher schlank und bilden auch weniger Blatt- und später Blütenmasse aus. Zu große Töpfe sind aber nicht notwendig, sogar schädlich, wenn man mal nass gießt, da die Pflanze mit ihren Wurzeln dann erst einmal ohne Luft im Nassen steht.
Wenn man hydrophonisch arbeitet, kann man je drei Pflanzen auf drei Matten auf einen Quadratmeter stellen oder je vier kleinere Pflanzen auf vier Matten auf einen Quadratmeter. Aber für Pflanzen mit etwas Wuchskraft reicht es in der Regel, wenn man neun auf einen Quadratmeter stellt.


Hier befinden sich die Pflanzen direkt vor der Ernte. Achtet mal darauf, ihr könnt nicht weit in die Pflanzung hinein sehen, alles ist dicht. Auch von oben sieht man den Boden nicht, jeder Fleck wird durch die Blätter verdeckt und genutzt. So kann ich etwa 650 Gramm bei 800 Watt Beleuchtung mit einer Pflanze ernten, die nicht die schwergewichtigste ist. Die Pflanzen sind recht gleichmäßig 80 Zentimeter groß und füllen mit 18 Stück zwei Quadratmeter genügend aus.

Die Blüten sollen dann mit der Zeit immer dicker und üppiger werden. Man kann den Erntetermin an den Blütenfäden abschätzen. Wenn diese bräunlich werden, dann ist die Blüte reif. Wenn zwei Drittel der Blütenfäden bräunlich sind, dann kann geerntet werden. Natürlich sollte man bereits vorher den Dünger absetzen oder auch durchspülen, damit die Pflanzen zur Ernte nicht mehr im Dünger stehen. Damit die Pflanzen im letzten Blütedrittel noch mal richtig zulegen kann man ihnen PK 13+14 geben, Phosphor und Kalium. Man gibt drei bis vier Wochen vor der Ernte einmalig zu der Nährstofflösung einen MilliliterPK 13+14 pro Liter hinzu oder man kann auch in der Zeit vor dem Absetzen des Düngers immer 0,5 Milliliter PK 13+14 zugeben. In der Wuchsphase brauchen die Pflanzen viel Stickstoff, wenn sie aber richtig blühen, dann brauchen sie Phosphor und Kalium. Aber beachtet, dass ihr weniger Blütendünger verwendet, wenn ihr diesen Dünger zugebt.

Nun aber zur Ernte:
Wenn etwa zwei Drittel der Blütenfäden bräunlich sind, kann geerntet werden. Nun muss man aber wieder vorsichtig sein. Wollt ihr in eurem Wohnzimmer ernten? Der Geruch wird bis auf den Flur zu riechen sein. Ihr müsst also bei der Ernte verstärkt darauf achten, dass keine Gerüche zurück schlagen. Ihr könnt die gefilterte Ablüftung aufdrehen und in dem Luftstrom zur Blütekammer oder direkt bei dieser arbeiten. Erst, wenn ihr über eure Sicherheit nachgedacht habt, fangt ihr mit der Ernte an. Das Ernten ist auch ganz einfach - es ist nur mit sehr viel Arbeit verbunden. Zuerst einmal nehmt ihr euch die gesamten Pflanzen vor und reißt alle großen Blätter ab. Auf diesen befindet sich kein Harz, sie können entsorgt werden. Nun könnt ihr die Pflanzen in Triebe klein schneiden. Die Triebe nehmt ihr nun, um sie mit einer Schere zu maniküren. Ihr legt die große Papierschere waagerecht oder senkrecht an die Blüten, so dass ihr mit einem Schnitt gleich mehrere Blütenblätter entfernt. Diese fangt ihr in einem Karton auf und trocknet sie später. Die Blütenblätter kann man gut in Purjoints rauchen oder im Pollinator aufbereiten. Die Triebe mit den manikürten Blüten hängt ihr nun in die Blütekammer oder den Trocknungsschrank. Es soll beim Trocknen dunkel sein, und nach Möglichkeit soll es einen schwachen Luftstrom geben. Das beugt Schimmel vor, wenn die Luft nicht steht. Wenn die kleinen Äste brechen, können die Blüten von den Trieben abgetrennt und eingetütet werden. Wenn die Blüten pappig werden, müssen die Tüten noch offen stehen. Lagern kann man die Blüten gut, wenn sie richtig trocken sind. Aber damit sie nicht zerbröseln, kann man zwei Milliliter Wasser auf 50 Gramm geben und einziehen lassen. Somit sind die Blüten geschmeidig und werden noch nicht pappig.

Zu sehen ist die Pflanze am Erntetag. Es ist Afghani #1 von Sensi Seeds. Den Jungpflanzen sind zweimal die Spitzen genommen worden, damit sie mit mehreren Trieben wachsen und die Fläche füllen. Dennoch ist die zu sehende Blüte fast dicker als die Bigbox. Dass die großen Hauptblätter damit beginnen, abzusterben ist normal. Hanf stirbt als gesamte Pflanze nach und nach ab, wenn er reif ist. Das ist bei anderen Pflanzen nicht anders.

 Mit der Ernte hat man auch schnell das Problem der Entsorgung. Mir hat man meine Erntereste, die ich im Wald vergraben habe, wieder ausgegraben und dieser tolle Mensch hat sich auch vorsorglich noch mein Autokennzeichen gemerkt und konnte mich anzeigen. Es gibt Leute, die tüten alles ein und werfen es in den Müll, aber ist das nicht auch riskant? Was kann man nun machen, wenn man es nicht im Wald vergraben kann, nicht im Müll entsorgen will und keinen eigenen Garten hat? Selbst wenn man keine Terrasse hat, kann man die Abfälle kompostieren. Man nimmt einen Eimer oder Betonkübel und legt einen oder zwei Ziegelsteine rein. Nun nimmt man einen zweiten Eimer oder Betonkübel und bohrt in dessen Boden viele Löcher.

Man stellt das Behältnis in das erste. Nun kann man die Ernteabfälle ein wenig mit Erde mischen und kompostieren. Nach der letzten Füllung soll der Kompost noch wenigstens sechs Monate stehen und kann dann, wie auch die Erde, CoGr oder Cocos beim Recyclinghof entsorgt werden. Solange keine Pflanzenteile zu sehen sind, wird euch da keiner für dumm ansehen. Aber Steinwollmatten entsorgt man besser über den Restmüll. Man gibt sie in dunkle Müllsäcke und stellt sie vor der Entleerung der Mülltonnen zu diesen an die Straße. Sie in den eigenen Hausmüll zu geben, wäre zu riskant.

Die Strukturierung:

Hier ist bereits die trockene Ernte sowie das Erntewerkzeug zu sehen. Eine Rosenschere um die Pflanzen klein zu schneiden, eine gute Papierschere um die Blüten zu maniküren und eine Rebschere um die Blüten von den Ästen zu schneiden. Bei größeren Mengen sollte man sich doch lieber eine Erntemaschine zulegen.
Man beginnt mit Saat oder Stecklingen - wobei es mit Stecklingen einfacher ist, auch dadurch, dass diese rein weiblich sein werden. Die Saat und Stecklinge werden herangezogen. Man kann sich einige Stecklinge nehmen, wenn man möchte. Dieses macht man, bevor die Blüte eingeleitet wird. Man weiß ungefähr, wie lange die Pflanzen blühen werden. Wenn man nun einen Vorblütebereich hat, dann kann man zum Blüteende bereits wieder Saat oder Stecklinge ansetzen. Man rechnet vom voraussichtlichen Erntedatum die Zeit für das Bewurzeln und Heranwachsen zurück, nun setzt man die Samen oder nimmt die Stecklinge. Wenn man keine Trocknungskammer hat, in der man die Luft durch einen Filter umwälzt, wenn man nur mit einer Altersstufe in der Blütekammer arbeitet, dann kann man diese zum Trocknen der frischen Blüten benutzen. Dieses wird durch das umwälzen der Luft begünstigt nur etwa sieben Tage dauern.

Da das zu trocknende Gras geruchsintensiv ist, kann es einen verraten. Wenn man ständig Gras trocknen muss und die Blütekammer nicht verwenden will, dann kann man auch einen alten Kleiderschrank nehmen, in den man durch Kohle mit einem kleinen Lüfter ansaugt und die Luft nach draußen bläst. Den Kleiderschrank gibt es beim Sperrmüll und Filter und Lüfter muss man kaufen. Den Filter könnt ihr über Jahre nutzen, er läuft ja nur zum Trocknen.
Wenn ihr dann die Jungpflanzen parat habt, wenn die Blütekammer leer ist, dann könnt ihr
vier bis sieben Ernten im Jahr erwirtschaften. (mb)

Hier ein Blick in meine alte sechs Quadratmeter große Blütekammer, ein Drittel mit zwei mal 400 Watt NDL-Lampen ist zu sehen. Die Pflanzen sind mit Pflanzenjojos fixiert. Ihr seht, dass ein Holzrahmengestell gebaut wurde, dieses habe ich lediglich mit Pappkarton verkleidet, wenn es professionell sein soll, dann nimmt man aber USB-Platten.
 

 


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