Jahcoustix

Soft Secrets
18 Mar 2011

Als Sohn eines Diplomaten wuchs er in Mexiko, Liberia, New York, Kenia und Ägypten auf, bevor er 1998 nach Deutschland zurückkam. Wir lernten einen gut gelaunten Reggaemusiker kennen, der sich offen unseren Fragen stellte.


Als Sohn eines Diplomaten wuchs er in Mexiko, Liberia, New York, Kenia und Ägypten auf, bevor er 1998 nach Deutschland zurückkam. Wir lernten einen gut gelaunten Reggaemusiker kennen, der sich offen unseren Fragen stellte.

Als Sohn eines Diplomaten wuchs er in Mexiko, Liberia, New York, Kenia und Ägypten auf, bevor er 1998 nach Deutschland zurückkam. Wir lernten einen gut gelaunten Reggaemusiker kennen, der sich offen unseren Fragen stellte.

 

Wie kamst du zum Reggae - bzw. wie kam der Reggae zu dir?

Das war im Alter von 15 Jahren. Ich lebte damals in Kenia und hatte durch jugendliche Neugier auch einige Straßenhändler kennengelernt, die immer irgendwelche Reggae-Tapes verkauften - die erste Reggae-Band, die ich ganz bewusst wahrnahm, war übrigens „Israel Vibrations". Nach und nach fing ich dann Feuer für diese Musik und hörte bald auch die anderen großen 70er-Jahre-Artists rauf und runter: Bob Marley, Peter Tosh, Gregory Isaacs, Dennis Brown und viele andere. Mit der Zeit begann ich dann auch, etwas genauer auf die Texte zu hören und stellte fest, dass es dabei häufig um Afrika ging - also um den Ort, an dem ich mich ja auch gerade befand. Das hat mich schon recht nachdenklich gestimmt, vor allem auch, da ich ja viele der im Reggae angeprangerten Missstände tagtäglich selber sehen konnte. In den Texten ging es oft um soziale Fragen und um grundsätzliche Gerechtigkeit für alle - es waren Themen, die mich ansprachen und dazu verleiteten, die Gesellschaft von afrikanischen Rastas zu suchen, um mit ihnen darüber zu sprechen.

Benutzt du deine Musik auch als Träger politischer oder weltanschaulicher Botschaften oder willst du die „good vibes" nicht durch ideologische Ansätze belasten?

Das ist schon immer eine Gratwanderung - denn einerseits möchte man schon Dinge konkret ansprechen, wenn sie einem beispielsweise als völlig falsch oder schlecht erscheinen. Als Individuum muss man sich dann aber auch fragen, wer man denn überhaupt ist, um dieses oder jenes be- und verurteilen zu können. Außerdem sollte man ganz grundsätzlich auf einen erhobenen Zeigefinger verzichten und auch immer seine Informationsquellen hinterfragen. Wenn beispielsweise die BILD-Zeitung mal einem Politiker Bestechlichkeit nachweist, wird das Medium dadurch ja nicht gut - und wer weiß, was der wirkliche Grund dafür war, diesen oder jenen Politiker zu stürzen oder diese oder jene Ansicht zu vertreten. Insofern ist es meiner Meinung nach immer wichtig, alle Informationsquellen zu hinterfragen, denn unter dem Strich können wir aufgrund der von uns ausgewählten Informationen höchstens ein vages Bild von den Dingen machen - doch ob dieses Bild der Wahrheit entspricht, können wir nie mit absoluter Sicherheit sagen. Ich arbeite daher gerne mit Metaphern und überlasse den ganzen Interpretationsfreiraum lieber all jenen Leuten, die auch aufmerksam auf meine Texte hören.

Welche Beziehung hast du als spiritueller Mensch dann zu dem „holy herb" der Rastas? Ist Cannabis eher Medizin oder Droge für dich?

Ich habe ja schon ziemlich früh angefangen zu rauchen - da war ich gerade mal 15 Jahre alt. In Afrika gab's aber auch ganz anderes Gras als in Deutschland - deshalb haben wir das am Anfang auch immer pur geraucht, erst später haben wir dann damit angefangen, es mit Tabak zu mischen. Aber wir hatten immer großen Respekt davor - es ist schließlich ein bewusstseinserweiterndes Kraut. Ich glaube, es kommt auch hier darauf an, wie man mit so einer psychoaktiven Substanz umgeht: wenn man es übertreibt, kann man schnell in eine Sinnlosigkeit abdriften, die natürlich nicht gut für dich sein kann - auch wenn jeder Mensch, jeder Organismus ganz unterschiedlich ist und man daher recht vorsichtig mit solchen Verallgemeinerungen sein sollte. Wenn sich jemand morgens schon die erste Bong reinpfeift und dann noch mal 15 Spliffs über den Tag verteilt raucht, dabei aber sein Leben im Griff und keinerlei Probleme hat - ja, warum dann nicht? Ich selbst habe immer versucht, die Kifferei in einem vernünftigen Rahmen zu halten, für mich war das Rauchen eines Spliffs eher ein Ritual als purer Hedonismus. Beim Kiffen geht es mir darum, aus dem normalen Alltagsgefühl auszubrechen - das finde ich viel schöner, als dauerbreit zu vergessen, was das normale Alltagsgefühl ist. Aber das muss eben jeder für sich selbst entscheiden.

Ging es dir auch schon mal schlecht vom Kiffen?

Eigentlich nicht - mir fällt da höchstens eine Sache ein: Da bin ich aus Kenia nach Deutschland gekommen und war natürlich an afrikanisches Ganja gewöhnt. Ich glaube, das war 1996 und ich war gerade in Hamburg, als ich erstmals eine Begegnung mit hochpotentem Super-Skunk machte. Ich glaube, ich war noch nie so breit - das war wirklich schon fast nicht mehr schön. Aber es war auch nicht so, dass mir übel wurde oder ich kotzen musste, ich war einfach extrem fett - eher platt als beschwingt, eher müde als belebt. Das war mir mit afrikanischem Gras noch nie passiert.

Tourdates 4 YOU

Les Babacools 
03.03. - Reutlingen, Franz K 
04.03. - Trier, Casino 
18.03. - Erlangen, E-Werk

Mono & Nikitaman 
15.04. - Heidenreichstein (A), Margithalle 
16.04. - Pfarrkirchen, Boogaloo 
21.04. - Klagenfurt (A), Stereo 
23.04. - Muenchen, Feierwerk 
24.04. - Reutlingen, Franz. k 
25.04. - Oberndorf/Neckar, Easter Cross Festival 
26.04. - Konstanz, Kulturladen 
28.04. - Duesseldorf, Zakk 
29.04. - Berlin, Festsaal Kreuzberg 
30.04. - Leipzig, Werk 2 
01.05. - Kassel, Open Air 
03.05. - Rostock, Zwischenbau 
05.05. - Hamburg, Klubsen 
06.05. - Muenster, Skaters Palace 
07.05. - Oldenburg, Kulturetage 
10.05. - Aschaffenburg, Colos Saal 
12.05. - Erlangen, E-Werk 
13.05. - Stuttgart, Zapata 
14.05. - Linz (A), Posthof 
20.05. - Graz (A), Ppc 
21.05. - Wien (A), Gasometer

In Extremo
06.04. - Köln, E-Werk
07.04. - Köln, E-Werk
08.04. - Gießen, Hessenhalle
09.04. - Ludwigsburg, Arena
10.04. - Zürich (CH), Volkshaus
12.04. - Wien (A), Gasometer
13.04. - München, Zenith
14.04. - St. Ingbert, Mechanische Werkstatt
15.04. - Hannover, AWD-Hall
16.04. - Magdeburg, Stadthalle
17.04. - Bielefeld, Ringlokschuppen
19.04. - Rostock, Stadthalle
20.04. - Bremen, Pier 2
21.04. - Siegen, Siegerlandhalle
22.04. - Berlin, C-Halle
26.04. - Singen, Stadthalle
27.04. - Fürth, Stadthalle
28.04. - Leipzig, Haus Auensee
29.04. - Leipzig, Haus Auensee
30.04. - Erfurt, Thüringenhalle

The Skatoons
21.04. - Essen, Zeche Carl
22.04. - Dessau, Beatclub
23.04. - Berlin, Hof 23
24.04. - Weinheim, Cafe Central
25.04. - Wien (A), Arena
26.04. - Graz (A), Explosiv
27.04. - München, Backstage
28.04. - Olten (CH), Schützi
29.04. - Neukirchen, Sägewerk
30.04. - Chemnitz, Talschock

 

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