Neue Bundesdrogenbeauftragte über Cannabis und andere Drogen

Soft Secrets
14 Oct 2019

Daniela Ludwigs (Bundesdrogenbeauftragte der CSU) Aussagen über Cannabis und andere psychoaktive Substanzen

Daniela Ludwig (44 Jahre alt) von der CSU ist seit Kurzem neue Bundesdrogenbeauftragte der deutschen Bundesregierung. Sie löste die vielfach inkompetente und von vielen verlachte Marlene Mortler ab, über die die aufgklärte Szene stets nur lachen konnte. In einem Interview, dass Daniela Ludwig den Kieler Nachrichten gab, äußert sie sich zu Cannabis und anderen Drogen. Dabei fällt auf, dass Ludwig den von Vorgängerin Mortler eingeschlagenen Kurs eventuell nicht beibehalten will. Wir haben einige ihrer Aussagen auf den Prüfstand gestellt.
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Nicht die Feste sind das Problem
Bezogen auf die Frage des Interviewers der Kieler Nachrichten, ob angesichts des Oktoberfest-Besäufnisses die CSU die richtige Partei ist, die Drogenbeauftragte zu stellen, antwortete Daniela Ludwig:
"... das Problem sind doch nicht die Feste, das Problem sind diejenigen, die ihre Grenzen nicht kennen, die im Alltag ein Problem mit Alkohol oder Drogen haben."
Da hat sie Recht, die Frau Ludwig! Es sind weder Feste noch Drogen, die ein wie auch immer geartetes Problem verursachen. Es sind immer die Anwender, die aus neutralen Dingen Probleme machen. Keine Droge ist schuld an Suchtverhalten und falschem Gebrauch, genauso wie kein Fest etwas dafür kann, dass die Menschen sich nicht unter Kontrolle haben.
Entkriminalisierung von Cannabis
Auf die Frage nach einer Entkriminalisierung von Cannabis antwortete Daniela Ludwig:
"Vor allem die Jugendlichen fühlen sich beim Thema Cannabis nicht mehr von der Politik verstanden und vertreten."
Korrekt - und kein Wunder, denn die Politik gibt sich bislang auch keine große Mühe, drogenbezogene Sachverhalte nüchtern anzuschauen. Es wird stattdessen stets polemisiert und vor allem idealisiert. Gerade von den politisch Verantwortlichen.
Experten einbeziehen
Weiterhin möchte Daniela Ludwig "so schnell wie möglich den Sachverständigen-Beirat der Drogenbeauftragten einsetzen, um die Expertise von Praktikern einzuholen". Das ist ein Vorhaben, das sich unter Daniela Ludwigs vorgängern nicht wirklich durchsetzen konnte. Dafür wurden in der Vergangenheit immer wieder sogenannte "Fachleute" konsultiert - zum Beispiel der unsägliche Rainer Thomasius -, um das Drogenverbot bloß aufrechterhalten zu können. Der Ansatz Ludwigs ist also durchaus überraschend - und gut.
Auch Alltagsdrogen einbeziehen
Als letztes exemplarisches Beispiel sagte Daniela Ludwig gegeüber den Kieler Nachrichten:
"Wir brauchen sehr schnell die seit Jahren diskutierte Ausweitung des Tabakwerbeverbots."
Korrekt. Denn Tabak, Alkohol und alle anderen in die Gesellschaft integrierten Drogen müssen genauso behandelt werden wie alle anderen, wenn nicht idealisiert werden soll. Wir dürfen gespannt sein, wie Frau Ludwig ihren Job als Drogenbeauftragte ausfüllen wird. Setzt sie um, was sie verspricht, könnte es in der Diskussion um die Drogenprohibition endlich mal vorangehen.
Hier geht es zum Interview der Kieler Nachrichten: https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Neue-Drogenbeauftragte-Bei-Cannabis-gibt-es-kein-Schwarz-oder-Weiss
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